NATURSCHULE SCIURUS

- Natur neu erleben - 

NEOLITHISCHE REVOLUTION




Eine grundlegende Veränderung im Menschsein und der Beginn eines neuen Zeitalters

Das Neolithikum bezeichnet den Beginn der Jungsteinzeit und damit die Sesshaftwerdung des Homo sapiens, auch als moderner Mensch bekannt.

Der seit der Altsteinzeit (Paläolithikum) nomadisch lebende Homo sapiens, der vor etwa 300.000 Jahren erstmals in Afrika nachgewiesen werden konnte, begann nun vor ca. 12.000 Jahren damit, Felder zu bestellen, Tiere zu domestizieren, Vorräte anzulegen und später zudem Keramik herzustellen.

Es sollte noch weitere 5000 Jahre dauern, bevor sich diese Lebensweise durch Migration bis nach Mitteleuropa ausbreitete.

So wurde der über einen langen Zeitraum bewährte Jäger und Sammler, welcher sich hauptsächlich von Wildfleisch, Fischfang und Pflanzen ernährte, langsam durch einen Landwirtschaft betreibenden Bauern verdrängt.

Auch wenn einige Zeit lang mehrere Menschenarten wie z.B. der Neandertaler existierten, welcher uns wohl in seinen körperlichen Fertigkeiten sogar überlegen war, setzte sich hier der Homo sapiens im Laufe der Evolution durch.

Der Homo sapiens des Neolithikums kam dadurch in den Genuss von größeren Mengen von Fleisch, Fell, Wolle und Milch, wurde aber gleichzeitig auch abhängiger von klimatischen Verhältnissen aufgrund dieser neuen Lebensweise.

Erdgeschichtlich betrachtet, begann nun das Zeitalter des Menschen, auch als Holozän bekannt.

Zu dieser Zeit, welche annährend mit Ende der letzten großen Eiszeit begann, verbreitete sich Ackerbau und Viehzucht und erfolgte nahezu parallel an mehreren Orten der Welt. Diese Sesshaftwerdung, auch Neolithisierung genannt, verbreitete sich unter Anderem im Gebieten Chinas, Mexikos und dem fruchtbaren Halbmond im Nahen Osten.

In Letzterem, genauer gesagt im Südosten der Türkei, befindet sich auch die älteste bekannte Spur der Neolithischen Revolution – die vermutlich rituell genutzte Kultstätte Göbekli Tepe. Sie wird auf über 11.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung datiert und fällt damit in die Übergangszeit, zwischen Alt- und Jungsteinzeit (Epipaläolithikum).

Der über Jahrtausende bewährte Faustkeil und ähnliche Steinwerkzeuge wurden zunehmend durch neue Werkzeuge ersetzt, und das Zeitalter des modernen Menschen begann

Die Neolithisierung brachte aber auch noch weitere Veränderungen mit sich. Nun mussten nicht nur Felder bestellt, sondern auch Heim und Hof verteidigt werden.

Während die nomadisch lebenden Menschen den Tierherden hinterherzogen, waren ihre kleinen Gemeinschaften noch wenig spezialisiert und nahezu alle Mitglieder wurden hier gleichermaßen mit eingebunden. Diese Jäger und Sammler besaßen die physischen Fähigkeiten von Hochleistungssportlern und waren zeitgleich bestens in ihrem natürlichem Lebensraum verwurzelt.  

Die wahren Survivalisten, über Jahrtausende bewährt!

Der neolithische Mensch dagegen begann nun damit, sich auf verschiedene Arbeiten in der Gemeinschaft zu spezialisieren und auch die getrenntgeschlechtlichen Aufgaben erhielten Einzug in den Alltag. Hier wurde nicht nur der Grundstein für den heutigen Facharbeiter gelegt, sondern auch zeitgleich das Patriachat erfunden, da der männliche Nachkomme nun einen höheren Stellenwert erhielt als die Frau.  

Das Zeitalter des Menschen dauert bis in die heutige Moderne an, ist aus erdgeschichtlicher Sicht allerdings nur ein Wimpernschlag in der Entwicklung dieses Planeten, welcher immerhin schon geschätzt 4,5 bis 4,6 Milliarden alt sein dürfte.

Weiterhin wurde um die Jahrtausendwende erstmals der Begriff des sogenannten Anthropozäns eingeführt, wobei es sich um den Beginn eines neuen Zeitalters handelt, welches erdgeschichtlich betrachtet einen Zeitraum des durch den Menschen beeinflussten Planeten einläutet. - Der Mensch als formende Naturgewalt.

Kurz gesagt:

Dieser Planet ist schätzungsweise 4,5 Milliarden Jahre alt.  

Die Entwicklungslinie des Schimpansen und die Urform des ersten Menschen trennten sich vor etwa 7-5 Millionen Jahren.

Der erste moderne Mensch/Homo sapiens trat vor ca. 300.000 Jahren in Afrika auf, wurde vor etwa 12.000 Jahren sesshaft und begann damit, seine Umwelt bewusst zu verändern.

Vor etwa 3.500 Jahren wurde das Rad erfunden.

Die älteste Eiche der Welt bringt es auf etwa 1.200 Jahre.

Du, der diesen Text gerade liest, bist wahrscheinlich zwischen 6 und 99 Jahre alt...

Denk an diese Zahlen, wenn jemand zu dir sagt, „Das war schon immer so“ ...


„Nichts ist beständiger als der Wandel.“

- Heraklit von Ephesus, 535-475 v.u.Z.




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